Strompreis-Entwicklung: Wird es immer teurer?

27. Januar 2021

Jedes Jahr wird in Deutschland der Strompreis neu festgelegt bzw. berechnet. Auch in diesem Jahr wird der Strompreis vielen Teilen Deutschlands steigen. Hierfür sorgt die Erhöhung der Netznutzungsentgelte. Die Großhandelspreise an der Strombörse sind hingegen 2020 durch die Corona Krise stark gesunken. Außerdem wird auch die EEG-Umlage 2021 durch die Bundesregierung gedeckelt. Doch dadurch wird der Anstieg durch die Erhöhung der Netznutzungsentgelte nur abgemildert. Denn der Markt spielt bei der Strompreisentwicklung nur eine untergeordnete Rolle. Der Staat und die Netzanbieter dominieren diese. Den Stromversorgern selbst bleibt bei der Preisgestaltung nur ein kleiner Spielraum.

Strompreis Entwicklung

Der Strompreis ist seit 2010 durchschnittlich von 23,69 Cent/kWh auf 31,64 Cent/kWh gestiegen. Ursächlich für den Preisanstieg ist vor allem die Erhöhung von Steuern, Abgaben und Umlagen in den letzten 11 Jahren. Insgesamt liegt der Preisanstieg zwar über der jährlichen Inflationsrate, allerdings im Mittel auch nur bei knapp 2,7% jährlich.

Im Vergleich zu 2020 werden 2021 die Steuern und Umlagen um etwa 1% sinken. Dafür werden die Netzentgelte im bundesweiten Durchschnitt um 4% ansteigen. Die Kosten für Beschaffung und Vertrieb sind 2020 gesunken.

Insgesamt steigen die Stromkosten im Jahr 2021 für die meisten Endkunden leicht an.

Strompreis in Deutschland (Entwicklung seit 2010)

Strompreis in Deutschland

Der Strompreis in Deutschland setzt sich aus dem Arbeitspreis und dem Grundpreis zusammen. Dabei ist die Zusammensetzung in Deutschland abhängig von Stromanbieter und Wohnort.

ARBEITSPREIS

Der Arbeitspreis gibt die tatsächlichen Stromkosten pro Kilowattstunde an. Er setzt sich aus den drei wesentlichen Teilen zusammen. Diese sind Steuern Netzentgelte und Beschaffungs- bzw. Vertriebskosten. Im Durchschnitt liegt der Strompreis in Deutschland im Jahr 2021 bei 31,64 Cent/kWh. Im folgenden wird die Verteilung dargestellt.

Strompreis in Deutschland (Zusammensetzung)

1) Steuern und Abgaben

Die staatliche Belastung liegt im Jahr 2021 auf sehr hohem Niveau. Sie beträgt 16,35 Cent/kWh. Dabei fallen in diesem Bereich folgende Kosten an:

  • Stromsteuer: Sie ist ein Teil der Ökosteuer und wurde zur Förderung klimapolitischer Ziele eingeführt. Die Stromsteuer liegt bei 2,05 Cent/kWh.
  • Umsatzsteuer: Dies ist die Mehrwertsteuer von 19% und macht etwa 5,05 Cent/kWh aus.
  • EEG Umlage: Die EEG Umlage ist eine Umlage zur Förderung von Ökostrom. Sie beträgt 6,5 Cent/kWh.
  • Die Offshore Umlage ist eine Umlage für den Ausbau der Offshore-Windenergie in Nord- und Ostsee. Sie macht 0,395 Cent/kWh aus.
  • Die KWK-Umlage ist eine Förderung der Stromerzeugung aus Kraft-Wärme-Kopplung. Diese Umlage liegt bei 0,254 Cent/kWh.
  • §19 NEV- Umlage: Eine Umlage von 0,432 Cent/kWh, um die ermäßigten Netzentgelte für Industrieunternehmen zu finanzieren.
  • Konzessionsabgabe: Von den Kommunen erhobenes Wegerecht für den Bau und Betrieb von Leitungen. Diese beträgt 1,66 Cent/kWh.

2) Netzentgelte

Netzentgelte sind Gebühren, die von Stromnetzbetreibern für die Nutzung ihrer Stromnetze erhoben werden. In Deutschland gibt es vier Übertragungsnetzbetreiber. Diese transportieren den Strom über große Entfernungen. Danach liefern Regionale Anbieter (Verteilnetzbetreiber) den Strom bis zum Endkunden. Diese Netzentgelte variieren momentan noch je nach Einzugsgebiet. Im Schnitt betragen die Netzentgelte für das Übertragungsnetz und das Verteilnetz insgesamt 8,23 Cent/kWh im Jahr 2021.

3) Beschaffung und Vertrieb

Der Stromanbieter bekommt nur ein knappes Viertel für die Beschaffung des Stroms und dessen Vertrieb. Deshalb ist dieser Teil auch der Anteil des Strompreises, den der Stromanbieter beeinflussen kann. Im Jahr 2021 betragen diese etwa 7,06 Cent/kWh.

GRUNDPREIS

Der Grundpreis ist der zweite wichtige Bestandteil des Energiepreises. Er ist vom Verbrauch unabhängig. Dieser Preis wird meist in Euro pro Jahr angegeben. Der Grundpreis dient dazu die Kosten für die Bereitstellung des Stroms zu decken. Diese Kosten fallen zum Beispiel für Zähler, Ablesung und Rechnungsstellung an.

Deine Stromkosten in der Energy Buddy App

Du kannst in der Energy Buddy App deine Stromkosten überblicken und analysieren. Hierfür trägst du deinen Grund- und Arbeitspreis sowie deine monatliche Abschlagszahlung in deinem „Profil und Einstellungen“ ein. Dann erfasst du deine Zählerstände (im Bereich „Meine Energie“). Auf Basis deiner Eingaben kalkuliert der Energy Buddy eine Prognose für deinen Jahresverbrauch und stellt die auf dem Verbrauch prognostizierten Stromkosten deiner Abschlagszahlung gegenüber.

Darstellung von Stromverbrauch und Stromkosten im Energy Buddy:

So lassen sich Überraschungen am Jahresende vermeiden! Wenn der Energy Buddy auf Basis deiner Zählerstände deutlich höhere Jahresstromkosten berechnet als durch die Abschlagszahlungen unterjährig bezahlt, solltest Du das im Auge behalten. Viele Versorger bieten auch die Möglichkeit, die Abschlagszahlung anzupassen. Wende dich im Bedarfsfall am besten an dein Stadtwerk bzw. deinen Energieversorger.

Quellen

https://strom-report.de/strompreise/strompreisentwicklung/

https://strom-report.de/strompreise/strompreis-zusammensetzung/

https://www.finanztip.de/stromvergleich/strompreis/

Bundesnetzagentur

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